Die Tür in den Herbst

Es gibt Dinge, gegen die ist man machtlos. Wenn einen die Traurigkeit anfällt, wie ein Landregen, zum Beispiel. Ob man versucht, sein eigenes Glück zu schmieden oder denkt, es gäbe nur falsche Kleidung, weil das Wetter ist immer gut; ob man einen Gaul zu verschenken hat oder beste Absichten: man wird nass. Bis auf die Knochen. Ich habe versucht, mir ein paar Pölsterchen anzufressen, damit die Gebeine nicht mehr so prominent sind, aber das war eine vergebliche Mühe. Nur die Hosen zwicken einen am Bauch und man keucht beim Schuhe schnüren. Ich muss nur die Augen offen halten, sage ich mir. Dann wird mich schon ein Glück finden und sei es noch so klein. Auf der Suche nach dem Weiten begegnete mir ein Mann. Er spielte Orgel zu Sonnenuntergängen und trank Weizenbier aus großen Krügen, bis ihm die Zunge schwer und die Leber müde wurde.

„Das ist doch kein Umgang!“, rief meine Tante Grete aus, wen immer ich auch mitbringen mochte. Ihre großen Leidenschaften waren Mühsal und Anstrengung. „Wenn du dich richtig anstrengst, kannst du alles erreichen“, pflegte sie zu sagen, sobald sich die Gelegenheit bot. Oder: „Da hättest du dich eben ein bisschen mehr anstrengen müssen“, wenn jemandem etwas schief ging. Oder: „Das ist also der Dank dafür, dass ich mich so abmühe“, wenn ihr etwas schief ging.

Der Tod ist Segen und Fluch gleichermaßen. Draußen drücken Wolken dem Himmel das Gesicht in den Dreck. Ich gehe ohne Jacke.