Der Inkubus

Es kommt kaum vor, dass man nachts aus lauter Freude erwacht. Meist muss man aufs Klo oder der Durst plagt einen. Ich schrecke aus einem Traum auf. Nicht die Art Traum, wo man zur Arbeit fährt und vergessen hat, eine Hose anzuziehen.

Ich liege rücklings auf einem Mürbekeks von ozeanischem Ausmaß. Eine Macht presst mich auf die narbige Oberfläche. Eine Macht, so gewaltig, dass selbst der vorsichtige Gedanke an eine Bewegung mich augenblicklich erschöpft. Ein Gebäckstück ist nicht dazu gemacht, solchem Druck lange standzuhalten. Es wird irgendwann nachgeben, schon spüre ich bröselige Risse unter meinen Schulterblättern. Ich kann hören, wie der Teig den Zusammenhalt aufgibt. Ein feines Geräusch an sich, doch mir singt es ein Lied von unwiederbringlichem Verlust.

Die Traurigkeit tötet meinen Schlaf. Zum Trost eine Stimme, auch wenn sie buckelig wäre, eine Hand, auch wenn sie spröde wäre. Bis zum Morgengrauen ist der Rauch mein Balsam.