In den Tagen der Angepasstheit, wo das Essen nicht mehr blutet, die Habenichtse hingegen schon, drehen die Autoren der Edition Groschengrab den Mist des Lebens zu Perlen. Worte suchen ihren Weg ins Freie. Die Edition Groschengrab hat es sich zur Aufgabe gemacht sie einzufangen. Die Buchdeckel müssen einladend sein, denn die Texte sind widerspenstig und eigenwillig: Sie gehen nicht mit Jedem. Das Anliegen ist, ihnen einen bequemen Platz einzurichten, wo sie sich gerne lesen lassen.
Libertatem sanguinis
Sobald ich hier raus bin, werde ich zur Blutbank gehen und mein Konto plündern. Ich werde den Kassierer anweisen, mir alles, was da ist, auszuzahlen und das Blut in die mitgebrachten Plastiktüten zu schütten. Sollte er zaudern oder gar Einwände erheben, werde ich ihn mit dem Zeigefinger auf den Lippen zum Schweigen bringen. „Shhhhh, hören Sie, mein Bester“, werde ich sagen. „Das ist mein Eigen, ich erwarb es und besitze es, doch seine böse Macht forderte ich nie heraus. Zicken Sie hier mal nicht rum! Wir wollen doch kein Blut vergießen.“ Sollte er fragen, was ich denn mit ganzen Blut…
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