Du & Ich-Ich-Ich

In den letzten Zügen gelegen, im ersten Zug gen Süden gesessen, durch Tunnel, über Brücken, überbrücke ich Unzulänglichkeiten mit Anzüglichkeit – die Uhr bleibt stehen, die Zeit will nicht vergehen, zerrinnt stattdessen wie Fußspitzen vor müdem Blick. Knie wund und (was fast noch schlimmer ist) Rücken rund vor Kümmernis.
Du bist anders als die anderen, denn du bist ausgedacht, setzt dich zusammen aus allen, die ich jemals kannte, ich nannte dich wohl zwanzigmal die Eine, du bist das Meine, du bist ich, gespiegelt im Ich Liebe Dich.
Ich bin die Luft zum Atmen, sagst du, doch wer bin ich denn, wenn du nicht an mich denkst: nicht viel mehr als Herbsthauch, umarme ich-ich-ich die innere Monotonie, blicke aus meiner Monochromie auf das fast aufdringliche Oktoberbunt, im Halbkreis vor dir auf dem Weg nach Haus, zurück ins Innen.