Zwei maskierte Männer entsteigen am Bahnhof einem Taxi. A, der größere von beiden, richtet seine Krawatte. B, der kleinere, legt den Kopf in den Nacken und blickt in den Nachthimmel.
A: Gut geschlafen?
A zieht an seiner Krawatte, blickt sich nervös um.
B: Geschlafen? Ich? Ich träumte von einer grauen Flut Asche, die über die Stadt hereinbrach, von welken Lilien auf schlammigen Wegen. Erinnere dich daran: Wir suchen einen Ersatz für Weiß. Aber was, wenn es nichts zu finden gibt? Was, wenn das, was wir suchen, das Nirgendwo ist, dort wohin das Weiß entschwunden ist?
B deutet theatralisch in den Himmel.
A: Sei still. Du redest wirr. Hast du schon etwas gehört?
A greift nach Bs Arm, seine Augen suchen die Dunkelheit ab.
B: Ich? Ich hörte das Echo der Hoffnung. Hoffnung, die in Durst getränkten Feldern verdorrt. Die Welt ist nicht mehr in unschuldiges Weiß getaucht, sondern in hundert trübe Schattierungen des Bedauerns.
B schüttelt den Kopf, so vehement, dass ihm ein leises Lachen entweicht.
A: Hier ist niemand. Nur wir.
A blickt B direkt in die Augen, seine Stimme ist fest. B wendet sich ab, seine Maske verbirgt seinen Gesichtsausdruck.
A: Wir sind fast da. Wir dürfen jetzt nicht aufgeben.
B: Aufgeben? Ich habe vor langer Zeit aufgegeben. Jetzt existiere ich nurmehr in den Zwischenräumen, zwischen den Atemzügen der Realität, während ich auf den Zug warte, der niemals ankommen wird. Der Zug nach Nirgendwo. Ein angemessener Ort für all diejenigen, die, wie wir, nach einem Ersatz für Weiß suchen.
B blickt A an, ein trauriges Lächeln kräuselt seine Lippen.
A zieht B in Richtung des Bahnhofs, seine Stimme ist eindringlich: Wir haben keine Wahl.
B: Ach, kein Wunder, dass du der Inspektor bist. Immer so weltgewandt. Ganz wie es dieser Ort mit sich bringt. Die leere Leinwand des Nichts, wo einst das reine Weiß herrschte.
B folgt A mit sichtbarem Widerwillen, seine Augen wandern umher. A und B betreten den Bahnhof und waren nicht mehr gesehen.