Tagores Traumgesichte

Regen gräbt sein Loch in meinen Schlaf – ich zähle mein Schaf einmal, zweimal, viele Male. Mit Kreidestrichen auf einer eigens dafür vorgesehenen Tafel markiere ich die Runden, die es um mein Bett läuft. Wie es mit sich selber wettläuft. Wie es das abgeschüttete Fett säuft, das ich mir abends aus dem Körper zapfe. Jeden Abend das Getue mit dem Schlauch – aus den Schenkeln, Hoden, aus dem Bauch zapfe ich mir Rahm, bis die Eimer voll sind. Mein Schaf sagt immer: „Was ich toll find, ist die Regelmäßigkeit des Ganzen. Wie Schulden, Gezeiten und Wetter.”

Leere Grütze graupelt Schauer über Felder. Wer hat die Felder bestellt? Eines in rot, eines blau und eines ist unsichtbar. Ich rufe in die hohle Hand: „Wäre das Atom doch ungespalten geblieben”, und meine Stimme klingt seltsam dumpf. Hagelkopf große Kinder fallen von den Bäumen, und überall auf der Welt ist das Wetter miserabel im Juli. In meiner Hand mehrere tausend deiner Atome; ich trage dich in meiner Jackentasche; du ragst aus mir hervor. „Wäre Newton nicht der Apfel auf das entblößte Genital gefallen, hätte Einstein nie Physik studiert.“