Zum elften Geburtstag bekam ich von meinen Eltern eine Fotoausrüstung geschenkt. Das war aber nicht irgendeine Fotoausrüstung, sondern eine Mikrokamera für Detektive. Ich beschloss, die Kamera in der Kloschüssel zu installieren und schoss ein paar Probeaufnahmen meines Hinterns.
Ungefähr eine Woche später klopfte ich bei meiner Schwester Inge. Sie ist neun Jahre älter als ich. Ich sagte, ich hätte ein Gedicht für sie geschrieben und Inge bat mich hereinzukommen und es vorzulesen. Sie stellte ihren Plattenspieler leise und ich begann:
Ich liebe dich, doch
könnte ich wählen,
ich wäre lieber ich:
Ich sehe, wie dich
die Hämorrhoiden
quälen; ich sehe sie
platzen, reißen,
wenn sich
der Muskel wölbt
beim Scheißen.
Ich fragte, was sie denn davon hielte und sie meinte, ich sei ein kranker Bastard; ich solle überhaupt froh sein, dass mich unsere Mutter damals nicht abgetrieben habe. Und das war ich dann auch.