Aus: Die fabelhafte Welt des Daneli – Ein Schelmenroman

Er lag in seiner ihm eigenen sperrigen Grazie auf seinem Diwan, die Arme hinter dem Kopf verschränkt, die leere Zigarettenspitze zwischen den Zähnen, und diktierte einer ebenso schmalschultrigen wie schmallippigen Griechin wirre Wortfetzen, die diese eifrig in einem Heft niederschrieb.
„Wendezeiten, Zeitenwende, Zeitenende, stocksteif gefroren und Jahrzehnte verpufft. Wer ruft, wer einmal lügt, dem glaubt man nicht.“
Verlegen und verloren stand ich mit roten Ohren im Türrahmen, unschlüssig, ob der große Meister durch meine Anwesenheit in seinen Gedankenwelten gestört werden dürfe.
Doch er wies mir mit einem Augenzwinkern den Platz an seiner Seite zu und fuhr heiser knarzend fort, als ich mich so geräuschlos wie möglich neben ihm niederließ:
„Nimm die schlechten Lumpenhüllen;
bist schon lange Knecht gewesen, bringst du mir etwas zu lesen?“
Ich nickte, denn die Frage hatte er an mich gerichtet. Ich reichte ihm diese Geschichte, die er überflog, zur Veröffentlichung absegnete, bevor er fortfuhr, seiner Inspiration freien Lauf zu lassen und ich mich lautlos wieder entfernte.