Zustände

Neulich ist mir eine merkwürdige Sache passiert. Ich gehe in der Dunkelheit nach Hause, als unter meinen Füßen die Straße stirbt. Bei jedem Schritt spüre ich, wie das Leben aus ihr entweicht und sie hinter mir zu Staub zerfällt. Voller Angst lausche ich, aber ich höre nur das ferne Schluchzen der Wolken und Donnergrollen aus Schweigsamkeit. Meine Patentante, ihren Namen weiß ich nicht mehr, sagte immer: Der Zimmermann im Haus erspart die Axt, mit der man sich sonst nur die Synapsen abhacken würde, aus Ungeschick oder Versehen. Unbehaglich sehe ich mich um, ob jemand das Werk meiner Zerstörung beobachtet. Ein Liebespaar wälzt sich auf einer nahen Wiese und durch ein Fenster kann ich Umrisse von Menschen ausmachen. In meinem Kopf bin nur ich. Von der Liebe bekomme ich manchmal Ohrensausen, besonders, wenn jemand Lügen erzählt. Ich fürchte mich davor, im Schlaf an einem Lächeln zu sterben. Das ist gewiss kein schöner Tod. Den Rest des Weges ging ich auf Zehenspitzen, hoffend, es möge etwas bleiben.