In den Tagen der Angepasstheit, wo das Essen nicht mehr blutet, die Habenichtse hingegen schon, drehen die Autoren der Edition Groschengrab den Mist des Lebens zu Perlen. Worte suchen ihren Weg ins Freie. Die Edition Groschengrab hat es sich zur Aufgabe gemacht sie einzufangen. Die Buchdeckel müssen einladend sein, denn die Texte sind widerspenstig und eigenwillig: Sie gehen nicht mit Jedem. Das Anliegen ist, ihnen einen bequemen Platz einzurichten, wo sie sich gerne lesen lassen.
Schlafen wirst du kaum, Ananke
Ananke war meine Banknachbarin in der Realschule. Am Anfang dachten die anderen Kinder, sie würde stottern und hieße in Wirklichkeit Anke. So war sie das Ziel zahlreicher Späße, die meisten davon kein bisschen lustig. In ihren dunklen Augen glühte es sanft und wenn die Späße allzu derb wurden, füllten sie sich mit glitzernden Tränen und es zischte, wie wenn ein Wassertropfen auf eine Herdplatte fällt. Dann lehnte sie ihren Kopf sacht gegen meine Schulter und der Geruch von Pelikanol, Majoran und Freibad stieg mir in die Nase. Ein wenig später, als ihr Körper abenteuerliche Kurven bekam, wichen die Scherze begehrlichen…
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