Ein Mann wie Moritz Schmandt

(…) und dann, nachdem aufgeregt in der Öffentlichkeit gerülpst worden war, begannen die Luftangriffe auf Serbien. Auf dass Milosevic, der Serbe, sterbe. But don’t call it Schnitzel!
Wir nannten Schnitzel niemals Schnitzel, auch nicht in Afghanistan, wo wir Tanklastwagen in heiße Luft aufgehen ließen oder in Mali, als wir für Frankreich, die große Nation, geraubte Bodenschätze in Obhut nahmen.
Niemals Schnitzel. Schnitzel war etwas für Großväter auf vergangener Europa-Tournee oder in Nordafrika im Wüstenwind von el-Alamein.
Fairtrade verdreht ist Handel bizarr und umgekehrt: In den späten Jahren der Herrschaft der Immer-Reicheren hatten wir uns angewöhnt, Routen auf See mit Kanonendonner vor Piraten in Fischerbooten zu schützen. „Da gibt’s was auf die Mützen“, sagten die Kameraden feixend und aßen mit dem Appetit junger Männer aus stählernen Trögen frische Stücke Fleisch. Aber niemals Schnitzel – und wenn doch, nannten sie es nicht so. Darauf legte Moritz Schmandt, auch ungefragt, stets allergrößten Wert.