Möglicherweise

Ich könnte ja. Wenn ich wollte. Wenn ich wirklich wollte, würde ich.
Immer wieder Gedanken daran. Gedanken, die unerwartet auftauchen, angetrieben von unbenannten Gerüchen der Vergangenheit oder einfachen Melodien; dunkle Gedanken, die sich Platz bahnen, in den Tagesablauf drängen und alles lahm legen.
Zur Ablenkung denke ich Quatsch, versuche Schwerhörig- und Schwerelosigkeit in einen literarisch verwertbaren Zusammenhang zu bringen, erinnere mich an bereits geschriebene Geschichten, Charaktere und Gestalten.
Da öffnet sich die Wohnungstür, ein Pudel in einer roten Pagen-Livree tritt ein, richtet sich auf und trippelt auf den Hinterbeinen in meine Richtung.
„Und?“, fragt er herrisch. „Hast du dich schon entschieden?“
Ich antworte, wie einstudiert: „Ich könnte ja, wenn ich wollte. Wenn ich wirklich wollte, würde ich.“
Der Pudel nickt und wedelt mit dem Schwänzchen.