Die Entdeckung des Buckligen

Die Luft ist feucht im Keller, es riecht entsprechend modrig. Der Bucklige öffnet einen Verschlag und bittet mich einzutreten.

„Das ist das Allerheiligste. Nur wenige Menschen haben es je zu Gesicht bekommen und noch weniger können davon berichten.“

Eine „wissenschaftliche Sensation“ war mir angekündigt worden, ein „Durchbruch“. Nichts weniger erwarte ich jetzt und ich muss an mich halten und mich bemühen, meine Enttäuschung zu verbergen, mir meine Unzufriedenheit nicht anmerken zu lassen, als der Bucklige das Licht anknipst und ich sehe, dass sich außer einer alten mannslangen Kiste aus Holz nichts im Verschlag befindet.

„Künstliche Intelligenz bei körperlicher Vollkommenheit ist unser Ziel“, sagt der Bucklige und öffnet die Kiste.

In ihr liegt ein zugegebenermaßen ansehnlicher Frauenkörper mit über dem Brustkorb verschränkten Armen. Die Frau schlägt die Augen auf und lächelt freundlich.

„Kann sie reden?“, frage ich und der Bucklige nickt sichtlich stolz.

„Sag etwas Kluges!“, herrscht er die Frau an.

„Nichts ist beglückender, als den Menschen zu finden, den man den Rest seines Lebens ärgern kann.“

„Na?! Ist das was?“, fragt der Bucklige triumphierend.

Ich schüttle den Kopf. „Das klingt doch sehr ausgedacht.“

Die Frau gibt mir durch Blicke recht.