San Sabba
Mein Großvater war einmal – nahezu unbemerkt von seiner Umgebung – ein schneidiger junger Mann gewesen. Er schuftete auf einer italienischen Reismühle und um seinen kargen Lohn aufzubessern, verkaufte er Pülverchen aus Partisanenknochen an die Einheimischen, denen er so zu mehr Standfestigkeit in Liebesdingen verhalf. Nachts schrieb er im Schein einer Talgkerze Briefe an meine Großmutter, in denen er aufrichtig sein Schicksal bedauerte. Später wollte er sich an diese finsteren Zeiten nicht mehr erinnern. Er stolzierte lieber in seiner Festtagshose umher und bestand auf Ordnung und gutes Benehmen. „Aufgeschoben ist nicht aufgehoben“, pflegte er zu rufen, wenn ich die Beine…
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